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Netzwerken unter FreeDOS - Geschichte des Netzwerkens unter DOS

Warum MS DOS ohne Netzwerk kam

Der IBM Personal Computer (PC) wurde am zwölften August 1981 als Antwort auf den Apple II, der den IBM-Markt mit Bürosoftware wie VisiCalc und WordStar herausforderte, auf dem Markt eingeführt. Das Betriebssystem (OS = operating system) für den PC mußte in einer extrem kurzen Zeit erstellt werden, nachdem Digital Research (DR) die Gelegenheit vergeben hatte, ihr "Control Program für Micros" (CP/M) an IBM zu lizensieren. Die junge Softwarefirma Microsoft, ursprünglich nur dazu gegründet, um Sprachinterpreter und Compiler wie BASIC und Fortran zu erstellen, sprang ein. Microsoft versprach, einen OS Prototyp, der mit CP/M vergleichbar war, in nur drei Monaten zu liefern. Sie kauften Seattle Computer's "Quick and Dirty OS (QDOS = schnelles und schmutziges OS) und passten es an, um IBM's Erwartungen zufriedenzustellen. Die Version 1.0 des "Microsoft Disk Operating System" (MS DOS, von IBM auch verkauft als "PC DOS") hatte 4.000 Zeilen Befehlscode. Netzwerken wurde nicht unterstützt und andere Aufgaben waren viel wichtiger: Das erste DOS konnte nicht einmal Festplatten unterstützen. Microsoft arbeitete auch schwer an den Anwendungen, die die Ecksteine ihres Erfolgs werden sollten: "Multiplan"/"Excel" und "Word". Netzwerk Vorzüge scheinen auf den Nachfolger von DOS, OS/2 verschoben worden zu sein, das offiziell von Microsoft und IBM 1985 angekündigt (und 1987 herausgebracht) wurde. In der Zwischenzeit lieferte Microsoft XENIX, eine UNIX Variante, die für den IBM PC seit 1983 erhältlich war. Das ließ anderen ein Zeitfenster. Es gab zwei Herangehensweisen an das Netzwerken unter DOS, die man die "PC zentrierte" und die "UNIX zentrierte" Herangehensweise nennen kann (http://www.sju.edu/~jhodgson/netw/kw_hwk4.html (*01)). * Die "PC zentrierte" Herangehensweise bedeutet einen Weg, um eine Gruppe von PCs zu einem Netzwerk zusammenzufügen, um Dateien und Ressourcen (z.B. Hardware wie Drucker) zu teilen. * Die "UNIX zentrierte" Herangehensweise bedeutet, DOS-Versionen der Standard UNIX Netzwerk-Programme zu entwickeln, um sie dazu zu ver- wenden, um auf UNIX-ähnliche Dienste im LAN oder im Internet zu- greifen oder sie liefern zu können (was, im Endergebnis auch zum Teilen von Dateien und Ressourcen führt).

"PC centric" Herangehensweise

Novell NetWare 1985 brachte Novell, ein früherer Hardwarehersteller von CP/M Systemen, sein Produkt "Netware 86" (V 1.5) für den PC heraus. Eine Version für den AT folgte mit "NetWare 286" (V 2.0) im Jahr 1986. Novell Netzwerke liefen nach dem Client/Server Modell: Clients (= Kunden) die unter MS DOS und speicherresidenter (TSR) Novell Software liefen, waren in der Lage, sich bei einem Server, der mit "Novell Netware Server" lief, "einzuloggen". Dieser Server war eine Maschine, die nur dazu da war, das Netzwerk zu managen und den Zugang zu gemeinsam genutzen Geräten wie z.B. Festplatten und Druckern zu managen. Wenn sie einmal verbunden waren, konnten die Clients ein Volume (einen bestimmten Bereich auf dem Server) auf einen Laufwerksbuchstaben unter DOS "mappen" und dann wie eine lokale Festplatte verwenden. Sie konnten auch mit dem Server verbundene Drucker verwenden. Client und Server kommunizierten über das Novell "Internetwork Packet Exchange/Sequenced Packet Exchange" (IPX/SPX) Protokoll. Die Treiberarchitektur wurde "Open Datalink Interface (ODI) genannt. NetWare errichtete bis zur Mitte der 90er Jahre eine dominante Markt- position. LAN MANAGER (Bild des LAN Managers) Im Jahr 1983 entwickelten IBM und die kalifornische Firma Sytek Inc. (1989 von Hughes gekauft, siehe: http://www.hughes.com/ (*02)) unab- hängig von Novell das Netzwerkprotokoll NetBIOS. Es war gedacht für kleinere LAN-Installationen mit 72 bis 80 Geräten. 1985 vertrieb IBM einen Emulator von NetBIOS, genannt NetBEUI (NetBIOS Extended User Interface = NetBIOS erweitertes Benutzerinterface), das bis zu 260 Geräte unterstützte. 1985 führte Microsoft seine eigene Implementation von NetBIOS ein, das sich MS-Net nannte. Es wurde nicht sehr stark verwendet. 1987 ver- öffentlichte die Firma den "Microsoft LAN Manager" 1.0 - ihren ersten ernsthaften Konkurrenten zu Novell Netware. Genau wie Novell Netware enthielt Microsoft's LAN Manager eine Client/Server Architektur: * Der Server lief auf OS/2 als Betriebssystem und der LAN Manager als Server Software. * Der Client lief unter DOS, OS/2 oder Macintosh als Betriebssystem und verwendete eine Client Software wie "LAN Manager Client" oder "MS Client" als Verbindung mit dem Server. Mit dem "Server Message Block" (SMB) Protokoll, das seit 1991 in den LAN Manager integriert wurde, waren die Microsoft Netzwerke in der Lage, auch peer-to-peer-Netzwerken durchzuführen. Dieses wurde unter Windows für Workgroups 3.11, welches 1993 veröffentlich wurde, verwendet. Der Mechanismus ist Windowsbenutzern bekannt als "Windows Share", "Netzwerkumgebung" oder "Arbeitsgruppe". (Bild von Workgroup Add-on für MS-DOS) Im Oktober 1993 veröffentlichte Microsoft ein Tool namens "Microsoft Workgroup Add-on für MS-DOS, das es ermöglichte, die gleichen peer- zu-peer Netzwerkmöglichkeiten unter DOS zu haben. während das Tool selbst nicht mehr verkauft wird, ist der größte Teil seiner Funktionalität immer noch durch die Verwendung des "MS Client" und ein spezielles Update namens "WG1049" verfügbar (vgl.: MS Client). Microsofts Netzwerksoftware kam mit einem eigenen Netzwerktreibermodell genannt "Network Driver Interface Specification" (NDIS), das die Firma zusammen mit 3Com entwickelt hatte. Der LAN Manager konnte seinen Mitbewerber Novell Netware nicht schlagen. Neben dem Nachteil, der zweite am Markt gewesen zu sein, mag ein weite- rer Grund dafür gewesen sein, daß man das OS/2 Betriebssystem auf dem Server installieren mußte. OS/2 war unter den Kunden unbeliebt. Seit 1993 wurde deshalb auf der Serverseite der "Microsoft Windows NT Ad- vanced Server (Version 3.1)" verwendet. Im August 1995 setzte die Ein- führung (und sehr gute Annahme) von "Windows 95" den DOS Netzwerkakti- vitäten ein Ende. Diese Windowsversion hatte bereits einen eingebauten TCP/IP Stack und verfügte auch über SMB peer-to-peer Netzwerkfähig- keiten - dadurch wurden viele Drittanbieterlösungen überflüssig.

"Unix centric" Herangehensweise

Die ersten Versuche, um TCP/IP auf dem PC zum Laufen zu bekommen,be- gannen kurz nachdem IBM es eingeführt hatte. Die ersten Leute, die daran arbeiteten, waren Dave Clark, Jerry Saltzer und der Studienan- fänger John Romkey (http://www.romkey.com/ (*03)) am Laboratorium für Computerwissenschaften des Massachusetts Institute of Technology (MIT). 1981 starteten sie ein Forschungsprojekt mit dem Zweck "zu sehen, ob TCP/IP auf so etwas kleinem wie einem IBM PC laufen würde", wie Romkey sich erinnert (http://www.drizzle.com/~aboba/internaut/pc-ip.html (*04)). PC-IP (PC/IP) Das Ergebnis wurde "PC-IP" genannt, eine kleine TCP/IP Implementierung, die in einige Anwendungen wie finger, whois und netwatch eingebunden wurde. PC-IP wurde mit Quellcode als Public Domain veröffentlicht. Drew Perkins von der Carnegie Mellon University (CMU) und Dan Lanciani von der Harvard University verbesserten den Code weiter. PC-IP kann man immer noch im Internet finden, z.B. unter: (http://members.aol.com/Karima4483/pcip/ (*05)) oder (ftp://ftp.kuzbass.ru/pub/networks/tcpip/tool/pcip.zip (*06)). PC-TCP (PC/TCP) (Icons von PC/TCP Anwendungen) Der Erfolg von PC-IP inspirierte Romkey und einige Freunde, die CMU- Version des Codes zu nehmen und sie zu einem urheberrechtlich ge- schützten Produkt weiterzuentwickeln: "PC/TCP", das sie unter ihrer Firma "FTP Software, Inc.", die 1986 gegründet wurde, vertrieben (http://en.wikipedia.org/wiki/FTP_Software (*07)). Der Name wurde nach dem bekannten "File Transfer Protocol" gewählt: PC/TCP beinhaltete eine der ersten Anwendungen für FTP Dienste auf dem PC. Pakettreiber (Packet Drivers) Zusammen mit PC/TCP entwickelte die FTP Software Inc. die "Pakettreiber- spezifikation", (http://www.crynwr.com/packet_driver.html (*08)), die erste Mehrfachprotokoll-Treiber Spezifikation für PC Netzwerk- Schnittstellen-Karten. Am 12. Dezember 1988 wurde diese Spezifikation als offener Standard, den jeder implementieren konnte, veröffentlicht. Pakettreiber erwiesen sich gleichermaßen für Hardwareanbieter und für Softwareentwickler als nützlich. Die meisten der Public Domain- oder Shareware TCP/IP Anwendungen wurden nur so geschrieben, daß sie mit Pakettreibern zusammenarbeiten konnten. Viele Pakettreiber wurden von Russ Nelson an der Clarkson University geschrieben oder verwaltet, der als der "Pakettreiberkönig" bekannt wurde - eine Geschichte, die er auf seiner Webseite schildert (http://russnelson.com/bio.html (*09)). Nelson vertreibt diese Treiber immer noch als Freie Software über die Seite seiner Firma namens "Crynwr" (http://www.crynwr.com/ (*10)), das nach dem walisischen Wort für "Quaker" (Quäker), seinem Glauben, benannt ist). Hier erfahren Sie mehr über Crynwr. Ein Grund für den Erfolg von FTP's Software PC/TCP war die offene Pakettreiberschnittstelle, die es leicht machte, Treiber und Anwen- dungen zu entwickeln. Als andere Treiberschnittstellen wie ODI und NDIS auf der Szene er- schienen, fügte PC/TCP Konverter hinzu: Mit einem Tool namens ODIPKT.COM ODI Treiber als Pakettreiber verwendbar, ein Tool namens DIS_PKT.GUP erledigte das Gleiche für NDIS Treiber. PC/TCP kam auch mit einem externen TCP/IP Kernel namens ETHDRV.EXE, der es anderen Programmierern erlaubte, Netzwerkfunktionen in ihren Anwendungen aufzurufen, ohne sie selbst zu programmieren. All diese Features und eine Sammlung von Anwendungen, die es DOS Computern er- laubte, auf TCP/IP-Dienste wie News, Email, ftp, Telnet oder Netz- werkspeicherung zuzugreifen oder zu liefern (PC/TCP enthielt sogar einen NFS Client namens InterDrive), machte FTP Software Inc. zum Marktführer für DOS TCP/IP Software. PC/TCP wurde weltweit auf über 10 Millionen DOS-Maschinen installiert. Mitte der neunziger Jahre hatte FTP Software Inc. mehr als 700 Ange- stellte (mehr Informationen hierzu unter: http://www.answers.com/ topic/ftp-software?cat=biz-fin (*11)). Software von Universitäten und Hobbyprogrammierern PC-IP und ihr Erfolgsmodell PC/TCP mögen die ersten oder erfolg- reichsten TCP/IP Kernel für DOS gewesen sein, aber sie waren nicht die einzigen. KA9Q Das zweite nach dem frühen PC-IP Kernel war das "KA9Q Netzwerk- Betriebssystem" (NOS, vgl.: http://www.ka9q.net/code/ka9qnos/ (*12)) von Phil Karn im Jahr 1985. Karn, ein Ingenieur aus Baltimore, Maryland, hatte es zwei Jahre zuvor für CP/M programmiert und dann nach DOS portiert. Es war auch eine der ersten TCP/IP Anwendungen für DOS, die die Pakettreiberspezifikation von FTP Software verwendete. KA9Q arbeitete gleichzeitig als Internet Client, Server und IP-Pakete- Router. Das Programm war auf auf das Amateurpaketradio spezialisiert, konnte aber z.B. auch als FTP- oder Webserver verwendet werden. KA9Q zog viele Mitwirkende an. Wie Karn beschreibt: "Es war das Linux seiner Zeit" (http://www.ka9q.net/code/ka9qnos/ (*13)). Im Jahr 2002 wurde KA9Q Freie Software (GNU GPL). Seine Ableger, JNOS (http://www.langelaar.net/projects/jnos2/ (*14)) und EZ-NOS2 (http://eznos.knevel.info/index.php (*15)) (siehe auch http://www.hippy.freeserve.co.uk/eznos.htm (*16) und http://www.dossolutions.pwp.blueyonder.co.uk/eznos.htm (*17)) werden immer noch aktiv gepflegt. NCSA Telnet Basierend auf der Pakettreiberspezifikation schrieben mehrere Universi- täten TCP/IP Anwendungen und Tools für DOS PCs. 1986 veröffentlich- te das "National Center for Supercomputing Applications" (NCSA) an der Universität von Illinois "Telnet" (siehe: ftp://ftp.uu.net/.vol/1/ applic/NCSA_Telnet/PC/tel2308b.zip (*18)) - einen Client für UNIX Telnet Dienste, der sowohl als FTP- und rcp Server arbeiten konnte. Die Software wurde bis 1995 entwickelt (Version 1.308) und mit dem Quellcode in die Public Domain ftp://ftp.uu.net/.vol/1/applic/NCSA_ Telnet/PC/tel2308s.zip (*19)) entlassen. CUTCP Die Clarkson Universität in Potsdam, New York, nahm die Version 2.2 von NCSA Telnet und modifizierte sie. Sie nannten ihre Version CUTE oder CUTCP. Letztendlich übernahm die Rutgers Universität in New Jersey die weitere Pflege und veröffentlichte die letzte Version im Juli 1993 (ftp://ftp.cc.umanitoba.ca/software/pc_network/cutcp-b.zip (*20)). Anders als NCSA Telnet unterstützte CUTCP die IBM-3270 Emulation und wurde technisch verbessert. Sie wurde auch Public Domain. Andere (Bild von MINUET Version 1.0 Beta 18A) Andere Entwicklungen an Universitäten, die erwähnt werden sollten, sind "Kermit" (http://www.columbia.edu/kermit/ (*21)), eine Terminal- emulation für DOS, die an der Columbia University in New York geschrieben wurde und das "Minnesota InterNet Users Essential Tool" "MINUET" (siehe: http://www.fdisk.com/doslynx/minuet/ (*22)) der Universität von Minnesota, eine pakettreiberbasierte Suite von TCP/IP Anwendungen. MINUET bot eine mausunterstützte grafische Schnittstelle, die Client- anwendungen wie Email, Gopher, Telnet, Usenet News, einen Web- browser und FTP integrierte. MINUET ist ein gutes Beispiel für das unglückliche Design von DOS-Softwarelizenzierungen dieser Zeit. Im Gegensatz zu der GNU General Public License (GPL), die in der GNU/Linux- welt zum Standard wurde, waren Lizenzen für DOS-Software, die an Universitäten und von Hobbyprogrammierern erstellt war, meistens selbstgestrickt. Die MINUET Lizenz konnte z.B. von der Belegschaft und den Studenten der Fakultät der Universität von Minnesota frei verwen- det werden. Alle anderen sollten nach 15 Tagen Versuchszeit 50 $ zahlen. Der Vertrieb war nur für nichtkommerzielle Zwecke zulässig. Auch wenn diese Sharewarelizenzen vor fünfzehn Jahren funktioniert haben mögen, so sind sie heute eher ein Todesurteil für die Software: Die Software wird nicht mehr verkauft oder offiziell vertrieben. Auch wenn Sie noch jemanden finden, an den Sie die Sharewaregebühr von 50 $ zahlen können, ist es unwahrscheinlich, daß er Ihnen irgendwelchen Support oder Updates zur Verfügung stellt. Deshalb dürften die Kosten das übersteigen, was die Software heute wert ist, nachdem ihr Markt verschwand und der ursprüngliche Entwickler das Interesse daran verlor. Noch wichtiger: Ohne Quellcode ist sie für andere Programmierer wert- los - dadurch wird die Entwicklung aufgrund der Lizenz eingestellt. Und jeden "kommerziellen Vertrieb" zu verbieten hat den Effekt, daß die Orte, wo man z.B. MINUET finden kann, ständig wechseln, unzuver- lässig sind und nur rein zufällig aufzufinden sind. Dank einiger Entwickler ist einige wesentliche Netzwerk-Software für DOS zusammen mit ihrem korrespondierenden Quellcode Public Domain oder Freie Software. Dies ermöglicht es Anwendern und Entwicklern gleicher- maßen, immer noch TCP/IP-Anwendungen für DOS zu schreiben und zu ver- wenden. Diese wichtigen Softwareteile beinhalten: * Freie Versionen von Pakettreiber-Konvertern für die heute mehr üblicheren ODI und NDIS Treiber: ODIPKT.COM, geschrieben von Dan Lanciani (Harvard University) ermöglicht es, ODI Treiber als Pakettreiber zu verwenden, DIS_PKT9.DOS von Prof. Joe R. Doupnik (Utah State University) und Dan Lanciani macht das Gleiche mit NDIS-Treibern. * "WatTCP", eine beliebter freie TCP/IP Kernel Bibliothek (Library), die 1990 - 1992 von Erick Engelke von der Canadian Waterloo Univer- sität geschrieben wurde und sein Nachfolger, Watt-32 von Gisle Vanem (Norwegen). Diese Bibliotheken ermöglichen es Programmierern, TCP/IP Funktionen in ihre Anwendungen einzubauen, ohne das Rad neu erfinden zu müssen. * "Trumpet TCP Treiber (NTCPDRV)" aus dem Jahr 1992, ein freier externer TCP/IP Kernel, der von dem australischen Programmierer Peter Tattam geschaffen wurde (auch wegen seines Trumpet Winsock bekannt). Wir werden noch etwas später in diesem Dokument mehr über diese Software erfahren. Urheberrechtlich geschützte Software Unterhalb von FTP Software Inc.'s PC/TCP konnte man vor 10 oder 15 Jahren eine Menge anderer kommerzieller Anwendungen auf dem Markt der DOS TCP/IP Netzwerk-Software finden. Bis zu 30 TCP/IP Pakete für DOS waren Mitte der 90er Jahre erhält- lich (siehe: ftp://ftp.cac.psu.edu/pub/dos/info/tcpip.packages (*23)), inklusive IBMs "TCP/IP für DOS", NetManage "Chameleon", Sun "PC-NFS", Novell "LAN WorkPlace", Frontier Technologies "SuperTCP" oder Artisoft "LANtastic" - ein Netzwerksystem, das in der ersten Hälfte der 90er fast genauso beliebt war wie der Marktführer der Zeit, Novell. Einen Vergleich ihrer Features finden Sie hier (http://img.cmpnet.com/ nc/820/graphics/tcpip.pdf (*24)). Lesen Sie doch auch den korrespondie- renden Artikel im Netzwerk Computing Magazin (http://www.network computing.com/820/820buyers.html (*25)).

Das DOS-Netzwerkende

Wir müssen bedenken, daß sich diese ganze Entwicklung der TCP/IP Software für DOS in einer relativ kurzen Zeitperiode abspielte. Der IBM PC hatte bei seiner Vorstellung im Jahr 1981 keinerlei Netzwerk- fähigkeiten. Jeder, der damals mit UNIX-Maschinen arbeitete, betrach- tete den PC als Spielzeug. Aber das Netzwerken wurde eine ernsthafte Option, als der stärkere PC AT (i286) 1984 herausgebracht wurde und im Jahr 1986, als Compaq den ersten PC mit einem i386 Prozessor heraus- brachte. Dieses Zeitfenster der Möglichkeiten begann sich mit der Ein- führung von Windows NT im Jahre 1993 zu schließen und wurde im August 1995 mit Windows 95, das bereits einen eigenen eingebauten TCP/IP Kernel inklusive Point-to-Point Protokoll (PPP), einem Einwählprogramm und SMB peer-to-peer Netzwerk hatte, endgültig geschlossen. Das war ein Schicksalsschlag für die kommerzielle Netzwerksoftware, inklusive Novell Netware. FTP Software Inc. wurde 1998 vom früheren Mitbewerber NetManage zu einem Preis übernommen, der nur geringfügig über dem Geldbetrag auf FTP Software's Bankkonto war (siehe: http://www.apocalypse.org/pub/ftp- alumni/archives/ftp-alumni.9806 (*26)). Heute gibt es die Firma nicht mehr. Im Jahr 2007 existiert kein Markt für DOS Netzwerksoftware mehr. Die meisten kommerziellen Lösungen sind überhaupt nicht mehr erhält- lich. Ihre Hersteller wechselten den Besitzer oder die Märkte hörten einfach auf zu existieren. Und diejenigen, die vor 10 Jahren an der "UNIX zentrierten" Herangehensweise arbeiteten, kann man heute viel- leicht bei der Arbeit an GNU/Linux Lösungen finden. Erfahren Sie mehr über die Geschichte des TCP/IP Netzwerkens auf DOS Computern in Steven Baker's Artikel "Net Worth - Desktop TCP/IP At Middle Age" (http://web.archive.org/web/20070314043508/http://www.ece .ubc.ca/~gillies/9802net.html (*27)).

Was bleibt

Netzwerken unter DOS im 21sten Jahrhundert bedeutet hauptsächlich, das zu verwenden, was von der Ära des DOS Netzwerkens von der Mitte der 80er Jahre bis zur Mitte der 90er Jahre übrig geblieben ist. Einige Novell und Microsoft Tools können immer noch legal heruntergeladen und verwendet werden. Und TCP/IP Lösungen von Universitäten und Hobbyprogrammierern, die als Public Domain, als Shareware und sogar als Postcardware veröffentlich wurden, gibt es immer noch, obwohl die meisten davon nicht mehr an den ursprünglichen Stellen gefunden werden können. Aber es ist mehr als das. Ein paar Projekte sind immer noch am Leben: Der grafische DOS Browser Arachne wird wieder aktiv von einer Gruppe von Programmierern weiterentwickelt, nachdem er unter die GNU GPL gestellt wurde. Auch SSH2DOS, Watt-32 und die KA9Q Nachfolger EZ-NOS2 und JNOS2 werden immer noch gepflegt und entwickelt. Kuerzlich wurde sogar eine neue TCP/IP DOS-Software geschrieben. (*01) http://people.sju.edu/~jhodgson/netw/kw_hwk4.html (*02) OK (*03) OK (*04) https://www.google.com/url?sa=t=source=web ved=2ahUKEwjmnqmTiJvqAhVtQUEAHSx2BBYQFjAAegQIB hAB%3A%2F%2Fnic.funet.fi%2Findex%2Fnetworking%2Fmagazines %2FInternaut%2Fpc-ip.htmlVaw2xp6u7ieLlJMNfvpiqtLq5 (*05) https://web.archive.org/web/20050529012400/http://members. aol.com/Karima4483/pcip/ (*06) ? (*07) OK (*08) https://web.archive.org/web/20120608031912/ http://www.crynwr.com/packet_driver.html (*09) OK (*10) https://web.archive.org/web/20200110122004/http://crynwr.com/ (*11) OK (*12) OK (*13) OK (*14) OK (*15) https://vetusware.com/download/EZ-NOS%202.0%20DOS%20Internet %20server%20OS%202.0/ (*16) https://web.archive.org/web/20090711165409/http: //www.hippy.freeserve.co.uk/eznos.htm (*17) https://web.archive.org/web/20081016111245/http: //www.dossolutions.pwp.blueyonder.co.uk/eznos.htm (*18) https://ftp.gwdg.de/pub/msdos/ncsa-telnet/ (*19) https://ftp.gwdg.de/pub/msdos/ncsa-telnet/ (*20) OK (*21) OK http://www.kermitproject.org/ (*22) OK (*23) ? (*24) OK (*25) https://web.archive.org/web/20090308122027/http://www. networkcomputing.com/820/820buyers.html (*26) https://en.wikipedia.org/wiki/FTP_Software (*27) OK ------------------------------------------------------------------------------ Copyright (C) 2007 Ulrich Hansen, Mainz (Germany), 2011 und 2020 an die FreeDOS-Hilfe angepasst von W.Spiegl. Weitergehende Informationen finden Sie hier. Permission is granted to copy, distribute and/or modify this document under the terms of the GNU Free Documentation License, Version 1.2 or any later version published by the Free Software Foundation. A copy of the license is included in the section entitled "GNU Free Documentation License 1.2".